Laut diesem Artikel auf Schnittberichte.com wird der neue Rambo in Deutschland leider um eine Minute gekürzt ins Kino kommen. Überraschend ist es nicht, dennoch sehr schade.

Nun stellt sich für mich eine "moralische Frage":
Warner hat den Film zweimal ungekürzt der FSKvorgelegt und ist zweimal damit gescheitert. Beim dritten Mal haben sie eine um eine Minute gekürzte Fassung vorgelegt und statt einer "schweren Jugendgefährdung" die angepeilte "leichte Jugendgefährdung" attestiert bekommen. Damit darf der Film mit der Altersfreigabe "KJ" also "Keine Jugendfreigabe" ins Kino.

Natürlich ist das für einen echten Filmfan kaum befriedigend. Aber was mache ich nun? Schaue ich mir den Film nicht an um die gekürzte Fassung zu boykottieren? Dann schade ich in allererster Linie Warner und damit deren Entscheidung einen so brutalen Film überhaupt zu produzieren. Der USK werd ich damit nicht wehtun können. Die Folge könnte sein: Warner wird in Zukunft vlt. gleich von Anfang an einen weniger kontroversen Cut vorlegen oder gar produzieren.

Oder: schaue ich ihn mir nicht an, aber kaufe die -hoffentlich erscheinende Uncut-DVD-Version. Damit gebe ich ein klares Statement, aber beim Evaluieren des Erfolges eines Films werden in erster Linie die Einnahmen der Kinokassen berücksichtigt - wobei das anscheinend gerade am Umschwingen ist.

Oder: Ich schaue mir den Film an, gekürzt, und Unterstütze damit sowohl die FSKund Warner in ihrer Entscheidung.
Ausserdem darf ich das Gewaltspektakel zwar gekürzt aber auf Fullscreen und mit dicken Sound ansehen....

Ich weiß nicht, was ich machen soll.

Anmerkung: Vielleicht fragt sich der eine oder andere Leser warum ich mich über "nur eine Minute" so aufrege. Eine Minute Kürzung an Gewaltszenen ist schon nicht wenig. Wie lang dauert in einem Film ein Kopfschuss, oder das Durchschneiden einer Kehle? 0,5-1 Sekunde? Na dann rechnet mal hoch, wieviele Szenen kastriert wurden.