Mittwoch, 29. März 2006

Der Narr

Die mittelalterliche Narrenfigur

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Aus dem 12. Jahrhundert stammen Psalterillustrationen, die meist eine Figur zeigen, die einem König gegenübersteht. Sie trug ein meist farbiges Kleid, oft ein Mi-Parti, das mit Schellen behängt war. Die Keule hatte sich zur Marotte oder zum Spiegel weiterentwickelt, ein Zeichen, dass der Narr in sich selbst verliebt war und Gott nicht erkannte.

Diese Figur soll einen Narren, einen Unweisen (lat. insipiens) darstellen, der den weisen König verhöhnt, der für Glauben steht und als Vorläufer Christi gilt. Der Anfang des Psalmes 52 lautet: "Dixit insipiens in corde suo: Non est Deus" ("Es spricht der Narr in seinem Herzen: Es gibt keinen Gott"). Der Narr war also keineswegs eine Figur, die nur Späße machte, sondern eine negative Gestalt. Da der Gottesleugner ebenso nicht dem Ebenbild Gottes entsprechen konnte, da er nicht an Gott glaubt, wurde er als "künstlicher Narr" bezeichnet, da er äußerlich der Norm entsprach, ihr aber im Denken widersprach.

Dadurch stand der Narr dem Teufel nahe, der für den Ursprung aller Narrheit stand. Durch seine Gottesferne und seine Nähe zum Teufel stand der Narr später für vanitas (lat. Vergänglichkeit), also für den Tod.

Hofnarren im Mittelalter und früher Neuzeit

Für die Hofnarren galt die Narrenfreiheit, die es ihnen ermöglichte, ungestraft Kritik an den bestehenden Verhältnissen zu üben. Auch die Parodierung von Adeligen war den Hofnarren erlaubt.

Die Hofnarren als "Offizianten" (in einem festen höfischen Amt) sollten ursprünglich ihren Herrn nicht belustigen, sondern ihn als ernste Figur ständig daran erinnern, dass auch er in Sünde fallen könne und darin sterben werde; sie waren also eine soziale Institution zulässiger Kritik.

Im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit waren es zunehmend Menschen, die sich nur dumm stellten oder über besonderes künstlerisches oder humoristisches Talent verfügten, die als Unterhalter engagiert wurden.

In der frühen Neuzeit waren es nicht selten durchaus intelligente und intrigante Strippenzieher.

Narren hatten zu Teilen an Fürstenhöfen auch politische Funktion: zu Zeiten absolutistischer Herrschaft die einzigen zu sein, die dem Fürsten noch die Wahrheit übermittelten. Dinge, die ein "normaler Mensch" wegen des Zornes-Risikos sich nicht vor Publikum oder Zeugen zu sagen getraut hätte, weshalb man eben noch den Narren vorschicken konnte. Wenn die Meinungen und Mitteilungen ungefällig waren, dann tat man es eben als "Narretei" ab.

Gekürzt und zusammengetragen aus der Wikipedia
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Was ich damit sagen möchte ist, dass ich mich ab und zu in der Rolle des Narren sehe.
Wer mich kennt, der weiß, dass ich mich oftmals selber nicht ganz ernst nehme, in viele Fällen über mich selber lachen kann und durch Überspitzung und simple Übertreibung gerne mich und meine Umgebung auf den Arm nehme.
Wie wohl jeder Narr habe ich natürlich den Hang zur Egozentrik und gern auch mal zum Egoismus. An dieser Stelle möchte ich gern auf "Der Einzige und sein Eigentum" von Max Stirner verweisen, der mich wie kaum ein anderer Text in meinen guten 7 Jahren Philosophieunterricht zu beeindrucken wusste.
"Nichts geht mir über mich" ist im Grunde genommen meine Philosophie, dennoch bin ich nicht egoistisch und eigensinnig im Sinne des Volksmundes, denn für mich ist es logisch, dass ich am Meisten davon profitiere, wenn ich mich mit der Majorität meines Umfeldes verstehe. Das sich dies dann oft mit meiner Art und meinem Wesen beisst sorgt dafür, dass ich über einen überschaubaren, aber erlesen Freundeskreis verfüge.
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